Bukarest (ADZ) - Kreditnehmer, die Zahlungsverpflichtungen in Schweizer Franken zu begleichen haben, können auf einen günstigen Wechselkurs für die Rückzahlung hoffen: Das Abgeordnetenhaus hat am Dienstag ein Gesetz beschlossen, welches die Abzahlung zu dem bei Vertragsschluss geltenden Umrechnungskurs vorsieht. 2007 und 2008, als besonders viele Verbindlichkeiten in Schweizer Franken abgeschlossen wurden, erhielt man einen Franken bereits für 2 bis 2,50 Lei.
Nach Aufhebung der Euro-Bindung verteuerte sich der Franken auf mittlerweile über 4 Lei – die Raten sind demzufolge weitaus schwerer zu begleichen. Das Gesetz sieht nun eine Abzahlung zu einem festen, günstigen Umrechnungskurs vor.
Der Vorsitzende der Rumänischen Nationalbank (BNR), Mugur Isărescu, sprach von einer „populistischen Maßnahme“ und warnte vor falscher, nur kurzzeitiger Euphorie. Er rechne mit Unkosten für die Banken in Höhe von 5,7 Milliarden Lei. Zudem diskriminiere das Gesetz jene Bürger, die Kredite in einer anderen Fremdwährung abgeschlossen haben. Die Neuregelung tritt erst nach der Gegenzeichnung von Staatspräsident Klaus Johannis in Kraft.
Dieser erklärte, sich im Vorfeld verschiedene Expertenmeinungen einholen zu wollen, unter anderem auch aus der Finanzbranche. Erst anhand einer vollständigen Analyse könne er über eine Validierung entscheiden.