Bukarest (ADZ) - Der Chef der IWF-Mission in Bukarest, Jeffrey Franks, hat sich auf einer Beratung der Gewerkschaften und der Arbeitgeber zum Arbeitsgesetzbuch über das fehlende Wirtschaftswachstum in Rumänien geäußert.
Dies sei eine große Enttäuschung, jetzt, nachdem das Abkommen zwischen IWF, EU, Weltbank und der rumänischen Regierung zu Ende geht. Franks erinnerte an den Witz mit der gelungenen Operation, bei der der Patient gestorben sei. Er wolle nicht, dass es mit der rumänischen Wirtschaft trotz der harten Sparmaßnahmen soweit komme.
Auch ein zweites Bild gebrauchte der IWF-Mann: Vor zwei Jahren sei die rumänische Wirtschaft ein umgestürzter Erdöltanker gewesen, jetzt würde der verrostete Tanker zwar wieder gerade stehen, in Zukunft müsse diese Wirtschaft aber ein schlankes Schnellboot werden. Das sei richtig, meinte dazu ein Gewerkschaftler, doch hätte auf diesem Schnellboot bloß ein Drittel der Bevölkerung Rumäniens Platz.
Sachlich wirft Franks der Regierung vor, dass sie zwar einige Strukturreformen durchgeführt habe, jedoch nichts für die Ankurbelung des Wirtschaftswachstums tun konnte. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 19 auf 24 Prozent habe zur Senkung des Verbrauchs geführt. Man hätte keine Vergünstigungen für Investoren geschaffen, um sie heranzuziehen.