Frau entbindet auf Gehsteig vor Krankenhaus

Einrichtung in Urziceni hatte sie abgewiesen

Erste Überprüfungen des Gesundheitsministeriums im Fall der 24-jährigen taubstummen Frau, die auf dem Gehsteig vor dem städtischen Krankenhaus Urziceni ein Kind geboren hat, ergeben: Die abgewiesene Patientin wurde vom Personal nicht einmal untersucht oder bis zum Rettungswagen begleitet, der sie in ein anderes Krankenhaus bringen sollte. Foto: Agerpres

Bukarest (ADZ) – Eine 24-jährige Patientin hat ihr Kind auf dem Bürgersteig vor dem städtischen Krankenhaus von Urziceni zur Welt bringen müssen. Geholfen haben der Frau dabei die Mitarbeiter eines Rettungswagens, den das Krankenhaus gerufen hatte, nachdem ihr dort eine Aufnahme verweigert wurde, obwohl offenbar bereits die Wehen eingesetzt hatten. Das Krankenhaus verfüge über keinen Entbindungsarzt im Notdienst. Nach Angaben der Leitung habe die Familie nicht in der Notaufnahme auf die Ambulanz warten, sondern auf eigene Faust in eine andere Klinik fahren wollen. Der Bürgermeister der Stadt sagte später, dass die Frau taubstumm sei und der Volksgruppe der Roma angehöre.

Das Gesundheitsministerium verhängte mehrere Geldstrafen gegen Mitarbeiter des Krankenhauses, das allerdings der Stadtverwaltung nachgeordnet ist. Minister Alexandru Rafila verlangte den Rücktritt der Krankenhausleiterin oder ihre Absetzung durch den Bürgermeister. Es gehe auch um den Grundsatz des Mitgefühls und der Verantwortung gegenüber Hilfsbedürftigen, sagte er. 

Das Krankenhaus in Urziceni steht im Mittelpunkt einer weiteren Ermittlung, nachdem ein Mann gleich nach der Entlassung verstarb.