Bukarest (ADZ) – In seinem Rechtskampf in der „Rompetrol“-Strafakte, in der ihm Unterschlagung, Geldwäsche und Marktmanipulation zur Last gelegt wird, hat Öl-Magnat Dinu Patriciu einen ersten Etappensieg errungen: Das Amtsgericht sprach den 62-Jährigen am Dienstag in allen Anklagepunkten frei. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, die Bukarester Staatsanwaltschaft der Direktion zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens und Terrorismus (DIICOT) kündigte bereits an, dagegen Berufung einzulegen.
Neben Patriciu wurden auch die restlichen elf Angeklagten – darunter der frühere Telekommunikationsminister Sorin Panti{ - freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte für Patriciu das Höchststrafmaß von 20 Jahren Freiheitsentzug gefordert. In dem 2006 eingeleiteten Strafverfahren wird der Milliardär u. a. beschuldigt, als damaliger Rompetrol-Manager den Staat um 85 Millionen Dollar betrogen zu haben.
Es handelt sich dabei um libysche Altlasten gegenüber dem vormals staatlichen Unternehmen, die letztlich nie in der Staatskasse landeten, sondern laut Anklage über eine Vielzahl von Zessionsverträgen gewaschen wurden. Vor der Anklageerhebung hatte die Staatsanwaltschaft den Öl-Multi erstmals 2005 für 24 Stunden festgenommen und verhört. Zum Eklat kam es schließlich, nachdem Ex-Premier Tăriceanu den damaligen Generalstaatsanwalt Ilie Botoş anrief, um sich über die genauen Verdachtspunkte gegen Patriciu zu erkundigen.