Bukarest (ADZ) - In das sogenannte Microsoft-Korruptionsverfahren gegen Amtsträger aus insgesamt fünf Regierungen kommt Bewegung: In der Hoffnung auf ein milderes Urteil haben am Montag drei Schlüsselfiguren der Korruptionsaffäre auf schuldig plädiert und vor dem Obersten Gericht Geständnisse abgelegt. Es handelt sich dabei um den früheren Kommunikationsminister Gabriel Sandu (PDL) sowie die halbseidenen Unternehmer Nicolae Dumitru „Niro“ und Dorin Cocoş, denen die Antikorruptionsbehörde DNA Einflussnahme, Einflusskauf und Geldwäsche zur Last legt.
Ex-Kommunikationsminister Sandu ließ während seines Geständnisses vor Gericht unerwartet tiefe Einsicht walten: Er sei der „dümmste Minister in der Geschichte Rumäniens“ gewesen, da er sich „gemeinsam mit Cocoş“ auf das unlautere Spiel eingelassen habe, um das Geld dann „in die PDL-Wahlkämpfe“ einfließen zu lassen, sagte Sandu den Richtern.
Cocoş erläuterte seinerseits, wie der damalige Chef von Fujitsu Siemens Rumänien, Claudiu Florică, ihm 2004 klargemacht habe, dass bei Lizenzverträgen und deren Verlängerungen Riesenverdienste zu machen seien. Der ebenfalls geständige Mittelsmann der PSD, der Unternehmer Nicolae Dumitru, sagte der Instanz, dem damaligen Generalsekretär der PSD, Şerban Mihăilescu, 800.000 Dollar „bar auf die Hand“ gezahlt zu haben, damit die Microsoft-Lizenzverträge endlich unterzeichnet würden – was danach auch geschah.