George Simion fest im Sattel: AUR-Chef baut Machtposition aus

Bukarest (ADZ) – Die rechtspopulistische Allianz zur Vereinigung der Rumänen hat auf ihrem Kongress George Simion als Parteichef bestätigt. Ohne Gegenkandidat erhielt der 39-Jährige am letzten Sonntag bei Karlsburg/Alba Iulia 991 von 1008 Stimmen. Nur 17 Delegierte wandten sich gegen ihn. Während Simion seine Position konsolidierte, wurden zwei wichtige Akteure abgesägt. Marius Lulea, der 2019 zu den Gründungsmitgliedern der Partei gehörte und als moderat eingestellt galt, schaffte es nicht mehr in den Vorstand. Er ist neben Claudiu Târziu die zweite Gallionsfigur der Partei, die aufs Abstellgleis geschoben wird. Auch der Rechtsanwalt und Europaabgeordnete Gheorghe Piperea, innerparteilich zeitweise als möglicher Rivale Simions gesehen, wurde ausgebremst und bei der Wahl des Präsidenten des Landesführungsrats ins Abseits gedrängt. Nach seiner Niederlage gegen Petrișor Peiu, der ebenfalls für eine wirtschaftspolitisch nationalistische Linie steht, kündigte Piperea an, sich fortan seinem Juristenberuf zu widmen und auch mal Meinungen zu äußern, die traditionelle Medien unbeachtet lassen. Erster stellvertretender Vizepräsident der AUR wird der Soziologe Dan Dungaciu, eine der einflussreichsten intellektuellen Stimmen nationalistischer Prägung. Breite Zustimmung in der Partei fand ein Grundsatzantrag, der den etablierten Parteien Machtmissbrauch, Zensur, schädliche Wirtschaftsmaßnahmen und Eingriffe in Grundrechte vorwirft – gerade diese Kräfte seien die Extremisten in der rumänischen Politik, so das Papier.