Bukarest (ADZ) – Anlässlich des Nationalfeiertags hat Präsident Nicușor Dan in einer Ansprache zahlreiche Missstände wie Korruption und mangelhafte Gesundheitsversorgung betont: Menschen leben in Rumänien zwar schlechter wie vor einem Jahr, aber immer noch besser als vor 20, stellte er allerdings fest. Die in Bukarest ausgerichtete Militärparade war am Vormittag weitgehend ereignislos verlaufen. Tausende Menschen ließen sich den Aufmarsch rumänischer Soldaten und vieler Kameraden aus verbündeten NATO-Ländern und anderen Partnerstaaten nicht entgehen; besonders die Kinder unter den Zuschauern freuten sich.Zum feierlichen Anlass verlieh Präsident Nicușor Dan einen einzigen Orden: Oberst (a.D) Ion Vasile Banu wurde mit dem militärischen Verdienstorden im Ritterrang gewürdigt. Der Kriegsveteran ist Jahrgang 1918 – im gleichen Jahr hatte Rumänien am 1. Dezember in Karlsburg/Alba Iulia die Vereinigung ausgerufen.
Doch in der siebenbürgischen Stadt selbst war kaum Feierstimmung zu spüren. Gegen Regierungschef Ilie Bolojan, der nach der Bukarester Parade schnell noch mit einer Militärtransportmaschine nach Karlsburg geflogen war, regte sich heftiger Protest – sogar während der Nationalhymne wurden Buhrufe gegen ihn laut. Tausende Anhänger der oppositionellen AUR und des rechtsextremistischen Politikers Călin Georgescu standen beieinander, doch AUR-Chef George Simion hielt Distanz zu Georgescu. Die Menge forderte lautstark den Rücktritt Bolojans und Präsident Nicușor Dans – der wahre Staatschef sei aus Sicht der Rechtspopulisten Georgescu, der durch die Annullierung der Wahl um seinen Sieg gebracht worden sei. Auch die Europaabgeordnete und Chefin der SOS-Partei, Diana Șoșoacă, ließ sich in Karlsburg bei den Populisten blicken.





