Bukarest (ADZ) - Hader zwischen den oppositionellen Liberalen und dem mehrheitsnahen Ungarnverband: PNL-Chef Ludovic Orban hat am Sonntag auf einer Pressekonferenz in Galatz klargestellt, sich hinsichtlich des jüngst gescheiterten Misstrauensantrags gegen die Regierung Dăncilă nichts vorzuwerfen zu haben – diese politische Niederlage habe man dem UDMR zu verdanken, so Orban.
Der Misstrauensantrag gegen eine Regierungschefin, die in Umfragen von 85 Prozent der Befragten als unfähig erachtet werde, sowie gegen das „Dragnea-Regime“, das Wirtschaft und Gleichgewicht der Staatsgewalten schwer beeinträchtige, sei für die Opposition „Pflicht“ gewesen und hätte durchaus mehr Chancen gehabt, „wenn der UDMR seine Parlamentarier nicht abgezogen“ hätte. Hätten letztere eine Gewissensentscheidung treffen und abstimmen dürfen, wären „mindestens 50-60 zusätzliche Stimmen“ abgegeben worden, sagte Orban.
Der so gerügte UDMR-Chef konterte scharf: Ludovic Orban „fabuliere“, er täte besser daran, „Verantwortung für seinen Misserfolg zu übernehmen“ und von politischem „Manelismus“ abzusehen. Der UDMR verfüge über genau 30 Stimmen im Parlament und hätte somit das Abstimmungsergebnis keineswegs ändern können, so Kelemen Hunor.
Trotzdem bleibt der UDMR auch in der Kritik seiner Wählerschaft: In Klausenburg wurde angesichts der von den UDMR-Parlamentariern mitgetragenen Justiz- und Strafrechtsreform eine Unterschriftensammlung für eine Bittschrift gestartet, in der der Verband aufgefordert wird, „fortan die ungarische Minderheit in Rumänien und nicht die Korrupten“ zu vertreten. Die Bittschrift weist bereits mehr als 1000 Unterschriften auf, deren Urheber, Demeter József Szabolcs, will sie nun kommende Tage der UDMR-Führung überreichen.