Gesundheit: Neue Studie legt große Probleme offen

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Bukarest (ADZ) – Nach einem Bericht der Wirtschaftsuniversität ASE gibt es massive finanzielle Defizite im rumänischen Gesundheitssystem. Mehr als 30% der Gesamtausgaben für Gesundheitsleistungen werden demnach jährlich von den Patienten selbst getragen – in Form von direkten Zahlungen, wobei eventuelle Schmiergeldzahlungen oder Geschenke an die Ärzte dabei gar nicht berücksichtigt werden. Gesundheitsminister Alexandru Rafila bezeichnet diesen Anteil als „sehr, sehr hoch“ und warnte, dass dieser Zustand den Zugang zu medizinischer Versorgung gefährden könnte.

Die Gesundheitsausgaben werden durch die Beiträge zur staatlichen Krankenkasse nur zu knapp 43% gedeckt, so die Studie. Ein großes Problem dabei ist, dass nur 35% der insgesamt 17 Millionen Versicherten einzahlen, während 54% von der Beitragspflicht befreit sind und dennoch vollen Versicherungsschutz genießen. Dazu gehören vor allem die 4,3 Millionen Rentner. Weitere 11% der Bevölkerung seien gar nicht versichert, haben aber Zugang zu einem Basisversorgungspaket, das Notfalldienste einschließt.

Die Gesundheitsausgaben Rumäniens betrugen 2023 etwa 20 Milliarden Euro, was rund 6,2% der Wirtschaftsleistung entspricht. Damit liegt das Land weit unter dem EU-Durchschnitt von 10,9 % und noch weiter hinter westeuropäischen Ländern wie Deutschland mit 12,9% oder Österreich mit 12,1% des BIP.  Selbst nach der pandemiebedingten Erhöhung der Gesundheitsausgaben bleibt Rumänien so eines der am schlechtesten finanzierten Gesundheitssysteme Europas.