Getarnte Begnadigung: Über 3000 Häftlinge entlassen

Gefängniswärter üben Kritik an Justizminister

Für viele der Entlassenen könnten sich die Gefängnistore bald wieder schließen.
Symbolfoto: pixabay.com

Für viele der Entlassenen könnten sich die Gefängnistore bald wieder schließen.
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Bukarest (ADZ) - 3130 Bestrafte sind zwischen dem 19. Oktober und dem 19. Dezember aus Rumäniens Gefängnissen aufgrund eines einschlägigen Gesetzes entlassen worden, 1025 sollen jedoch sehr schnell wieder hinter Gittern gebracht worden sein. Dies geht aus einer Mitteilung der Gewerkschaft der Gefängniswärter hervor, die am Dienstag Alarm geschlagen hat. Das Gesetz, das wegen der angeblichen Überfüllung der rumänischen Gefängnisse sowie zur Einhaltung eines Urteils des Europäischen Gerichts für Menschenrechte verabschiedet worden war, sei eigentlich eine getarnte Begnadigung, die zahlreiche Verbrecher auf freien Fuß gesetzt habe. Ein Großteil habe bereits wieder Straftaten begangen und sei erneut in Haft genommen worden. Die Gewerkschaft stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob der Justizminister und die Regierungskoalition am Schicksal der neuen Opfer interessiert seien. Knapp 23.700 Insassen wurden in Rumäniens Gefängnissen Mitte Dezember gezählt.