Gewerkschaftschef: „De facto straft die Rentenreform alle Beschäftigten ab“

Gewerkschaftskonföderation will deswegen EU-Kommission einschalten

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Bukarest (ADZ) - Sogar die Gewerkschaften laufen diese Tage Sturm gegen die im Parlament durchgepeitschte Rentenreform: Wie der Chef des Gewerkschaftsdachverbandes BNS, Dumitru Costin, am Mittwoch hervorhob, strafe das geplante neue Rentengesetz de facto „alle aktiv Beschäftigten“ ab – die einzigen, die zumindest kurzfristig davon profitieren würden, seien „die gegenwärtigen Rentner“. Dies sei keineswegs „die Lösung, auf die Rumäniens Arbeitnehmer gewartet“ hätten, auch müssten sich letztere anhand des neuen Gesetzes darauf einstellen, „dass das Renteneintrittsalter ab 2030 abermals angehoben wird“. Da besagte Rentenreform Millionen Menschen direkt beinträchtige, habe die Gewerkschaftskonföderation beschlossen, die EU-Kommission einzuschalten – der zuständige EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, Nicolas Schmit, sei deswegen bereits angerufen worden. 

Seinerseits räumte der Sprecher der mitregierenden Liberalen, Ionuț Stroe, ein, dass Rumäniens Rentensystem „zumindest gegenwärtig“ kein nachhaltig tragbares ist - die Beitragssätze, die die Versicherten leisten, würden nicht ausreichen, „um alle aktuell in Zahlung befindlichen Renten begleichen zu können“, weswegen der staatlichen Rentenkasse alljährlich mit Mitteln aus dem Staatshaushalt unter die Arme gegriffen werden müsse. Aus diesem Grund müssten ab kommendem Jahr dringend Lösungen gefunden werden, um zusätzliche Mittel in die Staats- und damit auch in die Rentenkasse zu spülen. Bezüglich des neuen Rentengesetzes und der darin vorgesehenen Rentenerhöhungen um teils bis zu 40 Prozent sagte der PNL-Sprecher, dass die Kaufkraft der Rentner gestärkt gehöre, da diese immerhin zu den hierzulande am meisten armutsgefährdeten Gruppen gehören.