Gewerkschaftsdachverband droht mit Ärzte-Streik ab dem 27. Juli

Protestaktionen schon ab dieser Woche geplant

Mitglieder des Gewerkschaftsdachverbands „Solidaritatea Sanitară“ bei einem Protest vor dem Regierungssitz Anfang Juni | Archivfoto: Silviu Matei / Agerpres

Bukarest (ADZ) - Der Gewerkschaftsdachverband „Solidaritatea Sanitară“ droht mit einem Streik der im Gesundheitswesen Beschäftigten ab dem 27. Juli, sollte seinen Tarifforderungen nicht umgehend stattgegeben werden. Die Gewerkschaftskonföderation teilte am Sonntag den Fahrplan ihrer anstehenden Protestaktionen mit: So sollen Unterschriftensammlung und sonstige Formalien für den anstehenden Streik bis zum 29. Juni abgeschlossen werden und ab dem 6. Juli erste Warnstreiks erfolgen, für den 12. Juli ist sodann ein Großprotest der im Gesundheitswesen Beschäftigten vor dem Regierungssitz vorgesehen. Ein letzter Warnstreik soll am 19. Juli steigen, bevor am 27. Juli sodann im Gesundheitswesen die Arbeit weitgehend niedergelegt wird. Laut geltendem Recht darf die Tätigkeit in Krankenhäusern nicht komplett ausgesetzt werden – die Hospitäler müssen auch während eines Streiks ein Drittel ihrer ärztlichen Dienstleistungen gewährleisten, was allerdings bedeutet, dass chirurgische Eingriffe und sonstige Behandlungen, die nicht als Notfälle betrachtet werden können, vertagt werden.

Die Forderungen der Gewerkschaften betreffen vor allem die gängigen, äußerst bescheidenen Lohnzuschüsse in der Branche – u. a. für den Bereitschaftsdienst der Ärzte sowie für Schichtarbeit an Ruhe- und arbeitsfreien Feiertagen –, sowie den Abschluss eines neuen Tarifvertrags. Beanstandet wird auch das aktuelle Grundgehalt im Gesundheitswesen, das laut Arbeitnehmervertretung „völlig unangemessen“ ist. Wegen der dürftigen Bereitschaftsdienst-Zuschüsse haben in den letzten Wochen bereits Hunderte Ärzte den Austritt aus ihrem Bereitschaftsdienstvertrag beantragt, sodass mittlerweile zahlreiche Hospitäler im Land Probleme mit der Gewährleistung medizinischer Notdienste haben.