Bukarest (ADZ) - Der ehemalige Verfassungsrichter und PSD-Senator Toni Greblă ist am Montag zum Generalsekretär der Regierung ernannt worden. Der 64-Jährige zeigte sich über seine Ernennung hocherfreut und wertete sie als „Anerkennung meines Professionalismus und meiner Seriosität“.
Liberalenchef Ludovic Orban erinnerte in einem Pressestatement indes an Greblăs Justizprobleme und äußerte die Meinung, dass dieser wohl den von PSD-Chef Liviu Dragnea wiederholt geforderten Amnestie- und Begnadigungserlass durchboxen werde müssen, gegen den sich seine Vorgängerin im Amt, die ALDE-Politikerin Andreea Lambru, laut Medien standhaft gewehrt haben soll.
Greblă war 2015 als Verfassungsrichter zurückgetreten, nachdem die Antikorruptionsbehörde DNA gegen ihn Anklage wegen zahlreicher Korruptionsdelikte erhob, darunter wiederholte Einflussnahme, Vorteilsnahme, Gründung eines kriminellen Netzwerks, Falschangaben sowie mit seinem Amt unvereinbare Finanz- und Handelsaktivitäten. Im Mai laufenden Jahres erzielte Greblă einen erstinstanzlichen Freispruch, gegen den die DNA prompt Rechtsmittel einlegte. Das Berufungsverfahren geht Anfang Oktober los.