Bukarest (ADZ) - Der letzte Woche per Misstrauensantrag gestürzte Regierungschef Sorin Grindeanu (PSD) hat am Mittwoch Bilanz gezogen: Der 42-Jährige sagte, dass die letzten sechs Monate für ihn eine „außerordentliche Erfahrung in Bezug auf die zentrale Verwaltung“ eines Landes dargestellt habe, allerdings auch eine „Lehre“ gewesen sei. Er werde die Bestrebungen eines einzigen Menschen, „die ganze Macht an sich zu reißen“, nie nachvollziehen können, so Grindeanu in direkter Anspielung auf seinen bisherigen Parteichef Liviu Dragnea. Auf seiner Pressekonferenz verwies Grindeanu auf das von Rumänien im ersten Quartal 2017 eingefahrene EU-weit höchste Wirtschaftswachstum (5,7%) sowie auf die „steigenden Löhne und Einkommen“ der Menschen. Seinem Nachfolger empfahl der scheidende Premier eine umgehende Abberufung der aktuellen Leitung der Steuerbehörde ANAF. Auf die Frage der Presse, ob er seinen Eilerlass 13 und die darauffolgenden massiven Straßenproteste bedauere, entgegnete Grindeanu, dass „die Protestler richtig gehandelt haben“. Über die beiden Eilerlasse 13 und 14 gebe es „viel zu sagen“, er werde dies möglicherweise schon bald bzw. noch diesen Sommer tun.