Bukarest (ADZ) - Der frühere Regierungs- und PNL-Chef Florin Cîțu hat am Wochenende eröffnet, wieso es vor drei Jahren urplötzlich zur aktuellen Großen Koalition kam, nachdem die Liberalen die PSD bis dahin Jahre lang als wichtigsten politischen Kontrahenten erachtet hatten: Der Grund sei keineswegs der Ukraine-Krieg gewesen, der noch gar nicht begonnen hatte, der mittlerweile jedoch immer wieder als Hauptargument dafür herhalten müsse, sondern de facto die Furcht der Liberalen vor einem gegen Staatspräsident Klaus Johannis losgetretenen Amtsenthebungsverfahren.
Inbesondere nachdem seine Regierung Oktober 2021 per Misstrauensvotum mit den Stimmen der PSD-, USR- und AUR-Parlamentarier gestürzt worden war, sei die Sorge der PNL in puncto eines potenziellen Amtsenthebungsverfahrens gegen Johannis erheblich gestiegen, obwohl aus seiner Sicht diesbezüglich „keine reale Gefahr bestanden“ habe, sagte der Ex-Premierminister dem Nachrichtenportal G4Media. Entsprechend habe die PNL-Spitze umgehend eine Kehrtwende und eine Koalition mit der PSD beschlossen, er selbst sowie Ex-Finanzminister Dan Vîlceanu hätten dabei dagegen gestimmt, so Cîțu.