Bukarest (ADZ) – Die Unterhändler der PSD, PNL und des UDMR sind am Dienstag zu ersten Verhandlungen über eine große Koalition zusammengetroffen, nachdem die Leitungen der drei Parteien diese am Vorabend abgesegnet hatten.
Der Verhandlungsauftakt scheint größtenteils reiner Postenschacher gewesen zu sein, zumal sowohl PSD als auch PNL das Amt des Regierungschefs für sich beanspruchen. Wie Liberalenchef Florin Cîțu anschließend bekannt gab, könnte die Zahl der Portefeuilles der künftigen Exekutive hochgeschraubt werden – offenbar auf 20, um alle Seiten zufriedenzustellen. UDMR-Chef Hunor Kelemen teilte seinerseits mit, dass das neue Kabinett nach dem Willen der künftigen Koalitionspartner möglichst schon kommende Woche oder spätestens Anfang Dezember in Amt und Würden sein soll.
Seitens der PSD hatte die Nummer 3 in der Partei, Vasile Dîncu, bereits vor Verhandlungsauftakt hervorgehoben, dass die Sozialdemokraten „eine siebenjährige Partnerschaft“ anstreben, damit „etwas Ordnung in die heimische Politik“ gebracht werde. Dîncu bestätigte zudem, dass der Premierminister durchaus nach dem Rotationsprinzip gestellt und entsprechend „etappiert gearbeitet“ werden könnte.
Bei den Liberalen herrschte am Dienstag indes Katerstimmung – viele der 22 Mitglieder des politischen Büros der PNL, die am Vorabend gegen eine Koalition mit der PSD gestimmt hatten, kritisierten den Beschluss der neuen Parteispitze: Was Rumänien benötige, seien „Reformen und Modernisierung“, keineswegs eine Rückkehr der PSD an den Regierungstisch, zumal es sich bei ihr um eine Partei handele, die sich immerhin „31 Jahre lang gegen eine Modernisierung des Landes gestemmt“ habe, schrieb der Europaabgeordnete Siegfried Mureșan (EVP/PNL) bei Facebook.