Bukarest (ADZ) - Im Privatisierungsverfahren der staatlichen Güterbahn hat Transportminister Relu Fenechiu am Donnerstag „weißen Rauch“ angekündigt: Der Zuschlag gehe an die private Bahngesellschaft „Grupul Feroviar Român“ (GFR), die – als einziger im Rennen verbliebener Bieter – für das Mehrheitspaket ein verbindliches Angebot in Höhe von 202 Millionen Euro unterbreitet habe und in den kommenden fünf Jahren weitere 900 Millionen Lei in die marode Güterbahn investieren wolle.
Fenechiu zufolge stellte der Bieter zunächst einige „Bedingungen“ – so sollte der Kaufpreis erst binnen zwei Jahren berappt werden. Nach stundenlangen Verhandlungen mit GFR-Eigentümer Gruia Stoica habe man sich schließlich auf eine zweimonatige Zahlungsfrist geeinigt. Der Vertrag werde voraussichtlich kommende Woche unterzeichnet, fügte Fenechiu hinzu.
Premier Ponta wertete das Ergebnis des Privatisierungsverfahrens als „gut“, doch ziehe er es vor, bei Einschätzungen „vorsichtig“ zu bleiben – schließlich müsse die Übernahme auch vom Kartellamt abgesegnet werden.
Wirtschaftsexperten warnen indes, dass die GFR damit ein absolutes Monopol innehaben wird – ihr Marktanteil habe bisher bei über 30 Prozent gelegen und werde sich nach dieser Akquise auf mehr als 80 Prozent belaufen. Auch sei diese Privatisierung nicht in trockenen Tüchern, solange Klagen der ausgeschiedenen Bieter im Raum stehen. Zudem sei das abgewickelte Verfahren nicht lupenrein gewesen, da das Transportressort die Spielregeln wiederholt während des Spiels änderte: So sei die Konvergenz der CFR Marfă-Altlasten in Aktien inmitten des Bieterverfahrens erfolgt, auch hätte es am Donnerstag keine Verhandlungen geben dürfen – das Angebot der GFR habe Ratenzahlungen enthalten, der Bieter hätte daher disqualifiziert werden müssen, so der Analystentenor.