Bukarest (ADZ) - Ex-PNL-Chef Crin Antonescu hat die aktuelle PNL-Spitze jüngst in einer Talkshow scharf angegriffen: Die Dauerwerbung der PNL für das immer noch unveröffentlichte Buch ihres Parteichefs sei „einfach nur lächerlich“, wobei „in der Politik nichts tödlicher ist als lächerlich zu sein“, sagte Antonescu dem Nachrichtensender Digi 24. Nicolae Ciucă sei „kein Hampelmann, sondern ein anständiger Mensch“, zu dem das Image eines Schriftstellers allerdings nicht passe. Die gegenwärtige PNL-Führung bestehe offenkundig aus „Halbgebildeten“ und „Angebern“ wie Rareș Bogdan, da nur solche sich eine Wahlkampfstrategie ausdenken könnten, die „auf Ciucăs literarischen Leistungen basiert“, so Antonescu.

Der 64-Jährige deutete an, dass Ciucă es kaum in die Stichwahl des Präsidentenrennens schaffen dürfte, weswegen die PNL schleunigst Schadensbegrenzung vornehmen und einen anderen Präsidentschaftsbewerber aufstellen sollte. Leistungsstarke Kandidaten gebe es – beginnend mit dem Kreisratschef von Bihor, Ilie Bolojan, bis hin zu Ex-SRI-Chef Eduard Hellvig, sagte Antonescu, der seiner Partei nahe legte, endlich ihre „postpräsidentielle Identität“ zu suchen. Der ehemalige Liberalenchef, der gemeinsam mit Victor Ponta das erste Bündnis zwischen PSD und PNL aus der Taufe gehoben hatte, stellte zudem klar, trotz der schweren Spannungen auf Koalitionsebene mit keinem baldigen Koalitionsaus zu rechnen – weder PSD noch PNL hätten ein Interesse daran.

Die PNL-Spitze schwieg sich nach Antonescus Frontalattacke zwar aus, versuchte jedoch einen schwachen Gegenangriff: Dem Nachrichtenportal Hotnews sagten Parteiinsider, Antonescu stehe mittlerweile „auf der Seite der Gegner“ bzw. wolle die Kandidatur Mircea Geoanăs unterstützen.