Bukarest (ADZ) - Der Geschäftsmann Sorin Ovidiu Vântu, u. a. Mehrheitsaktionär des Fernsehsenders Realitatea TV, ist Freitag auf Verfügung des Bukarester Stadtgerichts für 29 Tage in Untersuchungshaft genommen worden. Das Gericht hatte der Berufung der Staatsanwaltschaft stattgegeben, nachdem Vântu in der gleichen Sache zuerst auf freien Fuß gesetzt worden war.
Die Staatsanwaltschaft hatte sich aufgrund einer Anschuldigung von Sebastian Ghitã, Manager von Realitatea Media und Mehrheitsaktionär der Firmengruppe Asesoft, eingeschaltet: Vântu und der Verwalter Ion Ilie Cezar hätten ihn erpresst und von ihm eine Bezahlung von 150.000 Euro im Monat gefordert, um ihn bei seiner Tätigkeit bei Realitatea TV „in Ruhe zu lassen“. Ghitã hatte im Oktober 2010 dieses Management übernommen, seine Firma Asesoft hatte sich verpflichtet, in den nächsten fünf Jahren 75 Millionen Euro in den von Vântu kontrollierten Medienkonzern Realitatea TV zu investieren.
Noch vor seiner Verhaftung hatte Sorin Ovidiu Vântu einen weiteren Schachzug getätigt: Auf Zypern, wo die Firma eingetragen ist, hatten seine Kinder Ioana Vântu und Ionut Codrin Vântu 92 Prozent der Aktien von Realitatea TV an den Geschäftsmann Elan Schwartzenberg verkauft. Es bleibt abzuwarten, ob dieser den Managementvertrag mit Sebastian Ghitã auflösen kann.
Sorin Ovidiu Vântu hatte für Montag mit Enthüllungen gedroht: Hinter Sebastian Ghitã stecke Präsident Traian Bãsescu.