Bukarest (ADZ) – Der Krisenstab der Hauptstadt hat am Montag, wie erwartet, vor dem Hintergrund stetig steigender Corona-Neuinfektionen verschärfte Auflagen für die kommenden zwei Wochen beschlossen: So gilt in Bukarest seit Dienstag eine allgemeine Nasen-Mundschutz-Pflicht, zudem sind Restaurants, Cafés, Spielhöllen, Kinos, Theater, Konzerthallen, Kindergärten und Schulen vorerst für 14 Tage geschlossen, der Unterricht erfolgt ausschließlich virtuell. Nach Angaben des Krisenstabs lag der Inzidenzwert in der Hauptstadt am Dienstag bereits bei 3,23 – mit anderen Worten haben sich in den letzten 14 Tagen mehr als drei von tausend Bukarestern mit dem neuartigen Corona-Virus infiziert.
Im Zuge der sich vor Ort zuspitzenden Corona-Krise schien am Montag auch Hauptstadt-Präfekt Gheorghe Cojanu vor der unmittelbaren Abberufung zu stehen – zum einen wegen des mangelhaften Krisen-Managements, zum anderen wegen seines stümperhaften Umgangs mit den Medien: Vom Nachrichtensender Digi24 am Vortag zum Thema des erstmals über 3 gestiegenen Inzidenzwertes in Bukarest und der deswegen anstehenden Auflagen befragt, sagte Cojanu, weder über Inzidenzwert noch Fallzahlen im Bilde zu sein, da er gerade beim Einkaufen sei. Sein freimütiges Bekenntnis sorgte für allgemeine Empörung, da Cojanu als Präfekt immerhin dem Krisenstab der Hauptstadt vorsteht.
Regierungschef Ludovic Orban kündigte dementsprechend am Montag an, Cojanus Tätigkeit umgehend „prüfen“ zu wollen. Laut Medien dürfte letzterer schon kommende Tage seinen Hut nehmen müssen, als Amtsnachfolger ist, Presseberichten zufolge, der gegenwärtige Kabinettschef des Innenministers und frühere Leiter des Dezernats zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens (BCCO) Alba, Traian Berbeceanu, im Gespräch.