Bukarest (ADZ) - Erst tat er alles, um einen Antritt seiner wichtigsten parteiinternen Rivalin im Bukarester Oberbürgermeisterrennen zu verhindern, nun will Regierungs- und PSD-Chef Marcel Ciolacu nach eigenen Angaben infolge des Spitzenkandidaten-Fiaskos der Koalition sogar Unterschriften für Gabriela Firea Pandele sammeln. Zudem appellierte Ciolacu durch die Blume an seinen „alten Freund“ Cristian Popescu „Piedone“, trotz seiner guten Umfragewerte das Handtuch zu werfen, um Fireas Chancen auf eine weitere Amtszeit als Oberbürgermeisterin der Hauptstadt zu steigern.
Es sei an der Zeit, „Eitelkeiten beiseite zu lassen, sich zusammenzusetzen und das Richtige für Bukarest zu tun“, damit endlich „etwas aufgebaut“ würde, ließ der Regierungs- und PSD-Chef den Kandidaten der außerparlamentarischen Kleinpartei PUSL des Medienzaren und Ex-Securitate-Spitzels Dan Voiculescu wissen. Ciolacus Wink mit dem Zaunpfahl erfolgte nicht ohne Grund: Das Wählersegment der frisch aufgestellten PSD-Kandidatin Gabriela Firea Pandele und des Populisten „Piedone“ ist weitgehend das gleiche – mit anderen Worten nimmt jeder der beiden dem anderen Stimmen weg, wodurch letztlich sowohl Fireas als auch Piedones Chancen auf einen Wahlsieg erheblich geschmälert werden. Da die jüngsten Umfragen den PUSL-Populisten jedoch weiterhin auf einem beachtlichen Platz 2 hinter Amtsinhaber Nicușor Dan (parteifrei) liegen sehen, scheint ein Rückzieher Piedones zurzeit ebenso unlogisch wie unwahrscheinlich. Entsprechend warf der Noch-Bezirksbürgermeister Ciolacu am Mittwoch abermals ein „abgekartetes Spiel“ vor, um ihn des Wahlsieges zu berauben – durch Fireas Antritt im Rennen werde die Hauptstadt nämlich „für weitere vier Jahre gepfändet“, so „Piedone“.