Bukarest (ADZ) - Nach den schweren Vorwürfen der angeschlagenen früheren Entwicklungsministerin Elena Udrea gegen SRI-Interimschef Florian Coldea hat der Vorsitzende des parlamentarischen Kontrollausschusses des Inlandsnachrichtendienstes, Georgian Pop (PSD), am Wochenende zunächst bekannt gegeben, die SRI-Leitung noch diese Woche vor das Kontrollgremium zitieren zu wollen, seine Ankündigung jedoch wenig später widerrufen: Die Anhörung werde erst stattfinden, nachdem ein Fazit der beim SRI bereits eingeleiteten hausinternen Untersuchung vorliege, so Pop.
Sowohl SRI als auch Antikorruptionsbehörde DNA verlauteten in separaten Pressemitteilungen, keinerlei Stellung zu Udreas Anschuldigungen beziehen zu wollen – es sei nicht zum ersten Mal, dass Angeklagte Vorwürfe gegen Korruptionsfahnder erheben, fügte die DNA hinzu. Der einflussreiche Abgeordnete, IT- und Medienunternehmer Sebastian Ghiţă erklärte sich „überrascht“ von Udreas Äußerungen, er habe weder bei „Realitatea TV“ noch bei „Romania TV“ Verträge mit Cocoş Sr. oder Jr. laufen gehabt und nie Geld von ihnen kassiert. Premier Victor Ponta sagte, von niemandem in puncto Ernennung der DNA-Chefin beeinflusst worden zu sein, und forderte Staatschef Klaus Johannis zu „unpolitischen Ernennungen“ an der Spitze der beiden Geheimdienste auf – zumal er bezweifele, „dass Herr Johannis jemanden aus der PSD nominieren würde“.