Bukarest (ADZ) - Trotz seines Streits mit der Journalistin Emilia Șercan klebt der frühere Außenminister und Geschichtswissenschaftlicher Adrian Cioroianu im Chefsessel der Nationalbibliothek fest. Nachdem er offenbar rechtswidrig der Öffentlichkeit verraten hatte, womit sich die Plagiatsjägerin gerade befasst, lehnte er einen Rücktritt ab. Kulturministerin Raluca Turcan zögert, den seit 2021 nur kommissarisch eingesetzten Direktor der Nationalbibliothek abzusetzen, erklärte aber nach Anhörungen im Parlament, dass sie nun die Stelle ausschreiben werde. Cioroianu erklärte daraufhin, sich eine Bewerbung noch zu überlegen.
Ausgebrochen war der Streit, nachdem Șercan sich auf Facebook über die Kälte in den Leseräumen der Bibliothek beklagte. Cioroianu ließ daraufhin unwirsch das neue Projekt Șercans durchsickern. Die Journalistin zeigte ihn dann wegen Verletzung der Datenschutzvorschriften und der Hausordnung der Bibliothek an. Er sei nicht berechtigt gewesen, die von ihr eingesehenen Arbeiten öffentlich zu nennen.