Bukarest (ADZ) - Rumänien stöhnt unter dem Hitzehammer, der das Land fest im Griff hat und nach Angaben des Wetteramtes wohl bis mindestens Anfang August anhalten dürfte. Im Süden und Westen des Landes wurden am Wochenende stellenweise Rekordwerte von bis zu 43 Grad Celsius im Schatten gemeldet.
Dem Kastrophenschutz zufolge wurden Tausende Hitzeopfer verzeichnet - pro Tag benötigten im Durchschnitt um die 2000 Personen wegen hitzebedingter Beschwerden ärztliche Hilfe, Dutzende mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden. Ins Kreuzfeuer der Kritik geriet dabei das Gesundheitsministerium, das im Rahmen seines Hitzeaktionsplans landesweit mehr als 3000 Erste-Hilfe-Anlaufstellen bzw. klimatisierte Zelte in Aussicht gestellt hatte, die letztlich jedoch vielerorts geschlossen blieben, da für ihr Personal kein Wochenendprogramm vorgesehen worden war.
Nach Angaben des Katastrophenschutzes löschte die Feuerwehr über das Wochenende mehr als 200 Flächen- und Waldbrände - Katastrophenschutzchef Raed Arafat ersuchte daher alle Farmer eindringlich, ihre Stoppelfelder unter keinen Umständen mehr abzubrennen, sowie Touristen, ihre Zigarettenkippen nicht mehr achtlos in die Natur zu werfen.
Wegen der Extremhitze wird Wasser derweil zu einem immer knapperen Gut: Angesichts versiegter Quellen und trockener Brunnen musste der Katastrophenschutz in den letzten 48 Stunden mehr als 100 Wassertransporte fahren, um Ortschaften mit Trink- und/oder Betriebswasser zu versorgen. Im Landeskreis Dolj wurde Trinkwasser erstmals in mehreren Dörfern rationiert - das Wasserwirtschaftsunternehmen Oltenia forderte alle Einwohner auf, von der Bewässerung ihrer Gärten, Rasensprenkeln und anderer wasserintensiver Tätigkeiten umgehend abzusehen.