Höhere Steuern sollen demnächst 2,3 Mrd. Euro in die Haushaltskasse spülen

Neue Vorschriften gelten teilweise schon ab 1. August

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Bukarest (ADZ) - Ziel der neulich in einer Regierungsverordnung beschlossenen umfangreichen Steueränderungen ist eine Konsolidierung des Haushaltes, so der rumänische Finanzminister Adrian Câciu. Sie sollen im Jahr 2023 zusätzlich über 10,5 Milliarden Lei einbringen. Für 2022 sind aufgrund der zum Teil schon bald in Kraft tretenden neuen Bestimmungen Mehreinnahmen von 1,19 Milliarden Lei geplant. Die zahlreichen Änderungen betreffen die Besteuerung von Verbrauch, Einkommen, Immobilienbesitz, Dividenden, aber auch von Glücksspielgewinnen.

Im Baugewerbe, der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie wird die Schwelle, bis zu der Mitarbeiter von der Lohnsteuer befreit sind, von 30.000 auf 10.000 Lei brutto herabgesetzt.

Ab 1. August werden dann Gewinne aus Glückspielen deutlich stärker besteuert, wobei der Spitzensteuersatz von 25% auf 40% steigt und dieser schon ab weit geringeren Beträgen greift. Ebenfalls ab dem 1. August werden die Tabaksteuern angehoben, was zur Teuerung dieser Produkte führen könnte. Bei Arbeitsverträgen für Teilzeitbeschäftigung, die unter dem Mindestlohn liegen, sollen mit einigen Ausnahmen die Beiträge zur Renten- und Krankenkasse auf den Mindestlohn berechnet werden. 

Der Großteil der Steueränderungen soll allerdings Anfang 2023 in Kraft treten. In der Gastronomie und Hotellerie steigt demnach die Mehrwertsteuer von 5% auf 9% und die Mehrwertsteuer auf zuckerhaltige Getränke im Handel wird auf 19% heraufgesetzt. Ab nächstem Jahr wird die Dividendensteuer von derzeit 5% auf 8% angehoben und eine erhebliche Auswirkung wird nicht zuletzt der neue restriktivere steuerrechtliche Umgang mit den sogenannten Mikrofirmen haben, die unter Umständen nicht mehr eine Umsatzsteuer von 1% oder 3%, sondern die reguläre Gewinnsteuer von 16% abführen werden.