Horror-Altenheime: Opposition will parlamentarischen U-Ausschuss

Erste Behördenchefs entlassen und Heime geschlossen

Archivfoto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - Im Eklat um die Horror-Seniorenheime bei Voluntari und Afumați vor den Hauptstadttoren fordert die Reformpartei REPER die umgehende Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses. Da Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD) bloß einige Behördenchefs opfern und die zuständigen Minister für Arbeit, Marius Budăi, und Familie, Gabriela Firea-Pandele (beide PSD), offenkundig ungeschoren davonkommen lassen wolle, stehe das Parlament in der Pflicht, Hintergründe und Ausmaß der Katastrophe zu eruieren, teilte REPER-Ko-Vorsitzende Ramona Strugariu mit. 

Seinerseits ließ USR-Chef Cătălin Drulă den Premier wissen, dass das von ihm gegeißelte „korrupte System“ de facto Gesichter habe – nämlich jene von Arbeitsminister Budăi, dem zwei der für die Aufsicht von Heimen zuständigen Behörden unterstellt sind und der überdies Kontrollen einer NGO unterband, sowie von Familienministerin Firea, deren Schwester, Freundin und Ex-Fahrer in den Fall Voluntari verstrickt sind. Firea selbst drohte derweil allen Medien, die über besagte Verstrickungen sowie Missstände in den Altenheimen bei Voluntari berichtet hatten, mit Verleumdungsklagen. 

Premier Ciolacu entließ am Montag den Chef der Behörde zum Schutz der Rechte von Personen mit Behinderungen, Mihai Tomescu, während der Arbeitsminister die Direktorin der Agentur für Sozialzahlungen und -inspektionen, Cristina Anton, freistellte. Auch trat der Chef des Gesundheitsamtes Ilfov, Teodor Negulescu, nach einem Gespräch mit Gesundheitsminister Alexandru Rafila (PSD) zurück. Infolge der eingeleiteten landesweiten Kontrollen wurden am Montag zudem insgesamt 26 Alten- und Kinderheime wegen schwerer Mankos zeitweilig oder gar endgültig geschlossen, die meisten davon in Bukarest und Giurgiu.