Humanitärer Hub für die Ukraine in Rumänien geplant

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen diskutierte auch Energiefrage

Staatspräsident Klaus Johannis hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag auf Schloss Cotroceni empfangen. Diskutiert wurden die Themen humanitäre Hilfe für die Ukraine, die demnächst in Rumänien gebündelt werden soll, aber auch Energiestrategien für die nahe und ferne Zukunft. | Foto: Inquam Photos / George Călin

Bukarest (ADZ) -  Präsident Klaus Johannis hat nach dem Treffen mit von der Leyen in Bukarest verlautet, dass in Rumänien baldmöglichst ein Zentrum für die Bündelung und den Weitertransport internationaler humanitärer Hilfe in die Ukraine – aber auch in die Republik Moldau – eingerichtet werde. Zu diesem Zweck werde man sich mit der EU und anderen Partnern abstimmen und EU-Mittel abrufen. Johannis bestand auch auf Vernetzung, Importen von Flüssiggas, massiven Investitionen in erneuerbare Energien und Atomstrom als künftige Energiestrategie. Kurzfristig müsse die Versorgungssicherheit garantiert, mittelfristig müsste sichergestellt werden, dass die Preise die Wirtschaft nicht abwürgen; langfristig gelte es, die Abhängigkeit der EU vom russischen Gas abzubauen. Rumänien müsse auch durch Investitionen in die zivile Atomkraft energieautark werden, sagte Johannis. Kommissionspräsidentin von der Leyen bestätigte, dass man nach den intelligentesten und umweltfreundlichsten Lösungen für Energieunabhängigkeit suche. Sie stellte fest, dass Rumänien sich in der Flüchtlingskrise beispielhaft solidarisch verhalten habe. Die EU wolle Menschen auf der Flucht vor dem Krieg schnell und wirksam Schutz bieten, sagte sie: Das sei unsere moralische Pflicht als Europäer.  

Auf Twitter schrieb von der Leyen, dass mindestens 500 Millionen Euro aus dem EU-Haushalt für humanitäre Hilfe bereitgestellt werden, dass jedoch mehr folgen würde.

Die EU-Kommissionschefin war am Vorabend auch mit Regierungschef Nicolae Ciucă (PNL) zusammengetroffen, um sich über die Sicherheitslage in Europa sowie das Krisenmanagement der Flüchtlingsströme aus dem Nachbarland auszutauschen. Davor hatte sie vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise auch die Republik Moldau besucht.