Immer mehr Proteste gegen hohe Spritpreise

Mobilisierung auf Facebook / Behörden winken ab

Symbolfoto: pixabay.com

Bukarest (ADZ) – Um auf die immer höheren Treibstoffpreise aufmerksam zu machen, protestieren Konsumenten in Tankstellen auf kreative Weise: Nach Berichten der jeweiligen Lokalmedien tanken Fahrer in Großwardein/Oradea, Ploiești, Botoșani oder Tg. Jiu nur wenige Milliliter Sprit oder bezahlen mit Kleingeld aus dem Sparschwein. Der Dachverband der rumänischen Spediteure FORT fordert eine Deckelung der Preise auf einen Euro pro Liter als kurzfristig einzig sinnvolle Lösung für Privatkunden und Unternehmen und spricht ebenfalls von Protesten an Tankstellen. FORT-Chef Augustin Hagiu verlangte bei RFI zudem, dass die Regierung die Erdölreserven anzapft. 

Der Leiter des Kartellamts, Bogdan Chirițoiu, erklärte hingegen, dass die Teuerungen im EU-Vergleich nicht überdurchschnittlich hoch seien. Laut Vizepremier Hunor Kelemen (UDMR) sei eine Begrenzung der Preise oder eine Herabsetzung der Kraftstoffsteuer kein Thema bei der Regierung. Eine Deckelung nach polnischem oder ungarischem Modell könne ohnehin in Rumänien nicht umgesetzt werden, meinte er. PSD-Chef Marcel Ciolacu äußerte sich skeptisch gegenüber einer geringeren MwSt. für Sprit: In Deutschland seien nach diesem Ansatz die Preise gestiegen.