Immoaffäre: Kommissars-Anwärterin Mînzatu wird zur Wackelkandidatin

Noch unklar, wann die Bewertung der Hearings von Dienstag erfolgt

Foto: Aurore Martignoni/EC - Audiovisual Service

Brüssel/Straßburg (ADZ) - Der Skandal um ihre mutmaßlich unrechtmäßig erweiterte Wohnung hat EU-Kommissars-Anwärterin Roxana Mînzatu (PSD) just im EU-Parlament eingeholt und sie womöglich zur Wackelkandidatin werden lassen: Wie der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, nach dem Hearing der designierten EU-Kommissarin für Menschen, Kompetenzen und Bildung verlautete, benötigen etliche Aspekte betreffend ihre Kronstädter Eigentumswohnung zusätzliche Klärungen. Es sei „wichtig“, eine EU-Kommission aufzustellen, die frei jeglichen Verdachts sei und deren Integrität zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt werden könne, hieß es in der Aussendung Webers.

Auch der EU-Abgeordnete Siegfried Mureșan (EVP/PNL) bestätigte, dass die EU-Parlamentarier der Ausschüsse für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten sowie Kultur und Bildung, die Mînzatu befragt hatten, anschließend mitgeteilt hätten, der 44-Jährigen zusätzliche Fragen stellen zu wollen. Wann die Bewertungen der Anhörungen der sechs Vizepräsidentinnen und -präsidenten der neuen EU-Kommission, darunter Mînzatu, unter diesen Umständen erfolgen, war am Mittwoch noch unklar. 

Das Investigativportal Snoop hatte im September enthüllt, dass Mînzatu und ihre Familie ein unter Denkmalschutz stehendes Haus ohne die nötige Genehmigung des Kulturministeriums erweitert bzw. die Fläche ihrer Eigentumswohnung von knapp 60 auf mehr als 130 Quadratmeter vergrößert hatten. Mînzatu räumte daraufhin zwar ein, keine Baugenehmigung für besagte Erweiterung gehabt zu haben, bestritt jedoch, dass auch der Segen des Kulturressorts erforderlich gewesen sei – die vom Staat erworbene Wohnung habe zum Zeitpunkt der Bauarbeiten nicht auf der Liste denkmalgeschützter Objekte gestanden.