Bukarest (ADZ) – Eine Studie des Nationalen Statistikamtes INS zeigt, dass fast die Hälfte der Bibliotheken in Rumänien seit 1990 geschlossen wurden. Während es gleich nach der Wende landesweit noch 16.665 Bibliotheken gab, wurden jährlich – außer 1995 und 1996, als 227 neue Bibliotheken öffneten – hunderte solcher Einrichtungen geschlossen. Heute sind nur noch knapp 8500 der öffentlichen oder privaten, National-, Universitäts-, Fach- oder Schulbibliotheken in Betrieb.
Die Hauptursachen dafür sollen die Vorliebe der Leserschaft für digitale Leseformate, die rückläufige demografische Entwicklung sowie die mangelnden Investitionen des Kulturministeriums in den Bestand der Bibliotheken sein.
Die Zahl der Leserinnen und Leser halbierte sich seit 1999, als sich sechs Millionen Rumänen noch Bücher ausliehen, in den folgenden 20 Jahren. Seit 2020 nahm die Leseranzahl pandemiebedingt um eine weitere Million ab und lag 2021 bei nur noch 2,1 Millionen.