Bukarest (ADZ) - Der Interims-Oberbürgermeister der Hauptstadt, Ştefănel Marin, ist am Dienstagnachmittag vom Bukarester Munizipalrat abgewählt worden, nachdem PSD und PNL den Schritt schon am Vortag unter Verweis auf „Marins Inkompetenz“ angedroht hatten. 37 der insgesamt 44 anwesenden Munizipalräte stimmten für den Abgang des vor kaum zwei Monaten ins Amt gewählten 39-jährigen UNPR-Lokalpolitikers, dem u. a. die Vernachlässigung des maroden hauptstädtischen Verkehrsbetriebs RATB, völlige Intransparenz bei der Auftragsvergabe sowie die Verschleppung des Etats des städtischen Wärmeversorgers RADET vorgeworfen wurden.
Als Nächstes muss der Präfekt von Bukarest, Paul Petrovan, die Abwahl des Interims-Oberbürgermeisters formell zur Kenntnis nehmen, darauf müssen sich PSD und PNL wohl oder übel auf einen Nachfolger Marins einigen, da keine der beiden Parteien die Mehrheit im ausschlaggebenden Munizipalrat hält. Zurzeit hält sich die PSD bezüglich eines potenziellen eigenen Kandidaten für das kommissarisch auszuübende Amt noch bedeckt – im Unterschied zu den Liberalen, die bekanntgaben, ihren Stadtrat Răzvan Sava dafür vorschlagen zu wollen. Da für Mittwoch und Donnerstag bereits weitere außerordentliche Sitzungen des Munizipalrats anberaumt wurden, ist davon auszugehen, dass der neue Interims-Oberbürgermeister von Bukarest noch bis Ende der Woche in Amt und Würden sein könnte.