Bukarest (ADZ) - Ştefănel Marin, der vom Munizipalrat vor kaum zwei Monaten zum interimistischen Oberbürgermeister der Hauptstadt bestimmte UNPR-Lokalpolitiker, hat wenig Chancen, das Neue Jahr als Amtsinhaber begrüßen zu können: Die PSD- und PNL-Räte, die gemeinsam die nötige Zweidrittel-Mehrheit zu seiner Abwahl halten, werfen ihm nämlich Inkompetenz vor und scheinen entschlossen, ihn umgehend abzusetzen.
Wie die Nachrichtenagentur Mediafax unter Berufung auf Munizipalratskreise berichtete, könnte der „verwaltungsmäßig völlig unbegabte“ Nachfolger Sorin Oprescus noch diese Tage abgewählt werden – eine erste außerordentliche Sitzung dafür hatten die Munizipalräte bereits für Dienstagnachmittag anberaumt. Angesichts des Dauerstreits zwischen den Wärmekraftwerken ELCEN und dem städtischen Wärmeversorger RADET hatte die PNL Marin schon vor Wochen den Rücktritt nahegelegt – er sei offenkundig außerstande, das Problem schnell und effizient zu lösen, so der Vizechef der Bukarester Liberalen, Richard Radu.
Am Wochenende beklagte dann auch PSD-Bezirksbürgermeister Robert Negoiţă, dass das „schwache Management des Interims-Oberbürgermeisters“ die Interessen der Bürger seines Bezirks beeinträchtige.
Ştefănel Marin selbst sagte den Medien am Montagabend, sich darüber im Klaren zu sein, dass er angezählt sei – von daher werde er an der Sitzung des Munizipalrats erst gar nicht teilnehmen.