Internationale Gutachter für Pantelimon-Krise

Gesundheitsminister lehnt Rücktritt weiter ab

Die Ärztekammer kritisiert die öffentliche Handhabe des Falles „Pantelimon“: Statt Unschuldsvermutung bis zum Beweis des Gegenteils wurden die beiden Ärztinnen (im Bild zur Gerichtsverhandlung geführt), gegen die noch ermittelt wird, öffentlich bereits als schuldig abgestempelt. Die „Art der Kommunikation der Leitung des obersten Rats der Gerichtsmediziner“ widerspreche dem Europäischen Richtlinienkatalog über die Bewertung von Ärztefehlern, heißt es im Kommunique. | Foto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - In der Affäre um die verdächtigen Todesfälle auf der Intensivstation des Pantelimon-Krankenhauses in Bukarest soll eine unabhängige internationale Prüfung Licht schaffen, fordert Gesundheitsminister Alexandru Rafila. Er habe bereits die Kontaktaufnahme mit der Europäischen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie mit deren internationalem Pendant veranlasst, sagte Rafila, der am Montag bei der Regierung eine Aussprache mit Premierminister Marcel Ciolacu hatte. Sein eigener Rücktritt angesichts der Krise habe dabei nicht im Mittelpunkt der Gespräche gestanden, sondern die Diskussion und der Disput um die Glaubwürdigkeit des Gesundheitssystems generell und der Dienstleistungen im Pantelimon im Besonderen. Botschaften an die Gesellschaft seien nun notwendig, die das Vertrauen in das System wieder herstellen, so der Minister nach dem Treffen mit Ciolacu.

Im Pantelimon-Krankenhaus ist die Atmosphäre weiter angespannt, nachdem die Chefin der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin ihre Kündigung einreichte. Sie war im Zuge der Ermittlungen gegen ihre beiden des Mordes verdächtigten Kolleginnen ebenfalls vernommen worden.