Bukarest (ADZ) - Ex-Präsident Ion Iliescu hat in einem Gespräch mit „Spiegel Online“ (SPON) erstmals die frühere Existenz von CIA-Geheimgefängnissen hierzulande zugegeben, nachdem sie bisher von den rumänischen Behörden stets energisch dementiert worden war.
In dem am Mittwoch erschienenen Beitrag räumt Iliescu ein, Ende 2002/Anfang 2003 einer Anfrage der „US-Verbündeten“ auf einen „Standort“ stattgegeben zu haben. Ihm sei die Bitte damals als „Kleinigkeit“ erschienen, „im Vorfeld unseres NATO-Beitritts“ habe er sie kulanter Weise erfüllt. Was an besagtem „Standort“ danach geschah, habe er nicht gewusst, so Iliescu gegenüber SPON.
Der 85-Jährige bestätigt damit sowohl die 2005 u. a. gegen Rumänien erhobenen Beschuldigungen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch als auch den 2007 veröffentlichten Bericht des Europarats-Sonderermittlers Dick Marty, der die Existenz von „black sites“ in Rumänien als erwiesen sah. Iliescu zufolge soll sich sein damaliger Präsidialberater in Sicherheitsfragen und frühere SIE-Chef Ioan Talpeş um die „Details“ gekümmert haben. Talpeş hatte gegenüber SPON bereits 2014 zugegeben, dass die CIA hierzulande „Transitlager“ betrieben hat – etwa am Luftwaffenstützpunkt Kog²lniceanu. Nach Iliescus Zusage habe er dem US-Geheimdienst dann ein Gebäude in Bukarest zur Verfügung gestellt, das zwischen 2003 und 2006 genutzt wurde, sagte Talpeş nun.