Bukarest (ADZ) - Die Privatisierung des Chemiewerks Oltchim sei und bleibe eine Schlappe und stelle leider auch ein schlechtes Zeichen für Investoren dar, schätzte Notenbankchef Mugur Isărescu am Donnerstag. Der Gouverneur der Nationalbank erläuterte zudem, dass es keine Auflage des Internationalen Währungsfonds (IWF) gab, die die Regierung unter Zugzwang bezüglich des umgehenden Verkaufs des maroden Chemiewerks gesetzt habe, wie letztere wiederholt andeutete. Der IWF habe lediglich gefordert, dass das Privatisierungsverfahren des Chemiewerks in Angriff genommen werde, nicht aber, dass es verscherbelt werden solle, so Isărescu. Zur geplanten europäischen Bankenunion, durch das die Finanzbranche sicherer gemacht werden soll, sagte Isărescu, dass Rumänien ihr auch als Nicht-Euroland beitreten wolle – den gleichen Wunsch hätten auch die restlichen Nicht-Euro-Mitglieder der EU ausgesprochen. Allgemein seien die Regierungen dieser Länder zwar damit unzufrieden, dass ein Nicht-Euro-Land innerhalb der neuen Bankenunion weder über ein Meinungs- noch über ein Stimmrecht verfügt, trotzdem sei „unser Beitritt unvermeidlich. Eine konsolidierte Aufsicht ist für alle essenziell, wobei die Entwicklung inzwischen viel schneller verläuft als erwartet. Der Vorgang verläuft bereits rasant und ich meine, dass wir uns daran beteiligen sollten. Wie wir das tun, hängt ganz von uns ab“, so der BNR-Chef.