Bukarest (ADZ) - Laut jüngstem Länderbericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) könnten in Rumänien abermals harte Zeiten anstehen.
Das Fazit der Evaluierungsmission unter Leitung des neuen IWF-Chefunterhändlers Erik de Vrijer ließ die rumänischen Medien am Mittwoch hochschrecken: Der IWF verweist auf die andauernde politische Instabilität im Land, die sowohl Landeswährung als auch Reserven der Nationalbank erheblich unter Druck setzt.
Weitere Problempunkte sind die immer noch nicht abgebauten Verbindlichkeiten des Staates gegenüber der Realwirtschaft, das Schneckentempo bei Privatisierungen und die überaus schwache Absorptionsrate der EU-Fördermittel.
Den IWF-Experten zufolge ist Rumänien in den kommenden drei Jahren insgesamt fünf Risiken ausgesetzt: Bei einer sich zuspitzenden Schuldenkrise im Euro-Raum könnte sich die Landeswährung Leu um bis zu 20 Prozent entwerten und die Wirtschaft des Landes um bis zu 5 Prozent schrumpfen.
Des Weiteren würde im Fall eines Kapitalabzugs der ausländischen Geldinstitute die Kreditvergabe hierzulande zum Erliegen kommen, wobei ein blockierter Finanzmarkt neue Sparmaßnahmen unumgänglich mache. Ohne den Willen der politischen Klasse zu weiteren Reformen werde das Wachstum beeinträchtigt, zumal die Wirtschaft nicht durch EU-Fördermittel gestützt werde, heißt es im IWF-Bericht.