Bukarest (ADZ) - Staatspräsident Klaus Johannis hat am Dienstag in einer Botschaft aus Anlass des jährlichen Diplomatentreffens hervorgehoben, dass der Diplomatie angesichts der aktuellen geostrategischen Gegebenheiten mehr denn je eine überaus wichtige Rolle zufällt. Es gelte, eine „Vielzahl von Risiken zu managen“, doch verfüge Rumänien über „die Fähigkeit, seine Interessen zu verteidigen“, hieß es in der Botschaft des Staatsoberhauptes.
Johannis hob des Weiteren hervor, dass Rumänien als EU-Mitgliedstaat Reformen zur Verbesserung der Konvergenz und Kohäsion konsequent durchziehen muss, und forderte das diplomatische Korps auf, die beiden Kernziele des Landes auf EU-Ebene – nämlich der Beitritt zum grenzkontrollfreien Schengenraum und die Aufhebung des Kontroll- und Kooperationsmechanismus (CVM) der EU-Kommission im Bereich der rumänischen Justiz – dezidiert in Angriff zu nehmen.
Auch Regierungschef Nicolae Ciucă (PNL) stellte beim jährlichen Diplomatentreffen in einer Rede klar, dass „die Prinzipien, auf denen Europäische Union und euroatlantische Partnerschaft aufbauen“, um jeden Preis verteidigt werden müssen, zumal zahlreiche Kräfte bemüht seien, dieses Fundament durch populistische und/oder extremistische Rhetorik zu untergraben. Rumänien müsse sich zudem dafür einsetzen, dass die Moldau, Ukraine, Georgien und die Westbalkan-Staaten den europäischen Weg einschlagen können, sowie darauf achten, „dass das Gesetz des Stärkeren nicht die aktuelle internationale Ordnung basierend auf Rechtsstaat und Regeln ersetzt“. Ciucă unterstrich zudem, dass Rumänien keineswegs „in einer Krisenlogik gefangen“ bleiben dürfe und daher gewillt ist, sich am Wiederaufbau der benachbarten Ukraine aktiv zu beteiligen.