Bukarest (ADZ) - Gesundheitsminister Alexandru Rafila (PSD) hat Menschen im Alter von bis zu 40 Jahren aufgefordert, sich „schnellst-möglich“ bei den Hausärzten für Rezepte auf Kaliumjodidpillen zu melden. Die nicht vorsorglich, sondern nur im Falle einer radioaktiven Verstrahlung empfohlenen Pillen seien in 2500 Apotheken vorrätig und rezeptpflichtig, sagte der Minister.
Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine (und der Lage beim großen Atomkraftwerk von Saporischschja, Anm. d. Red.) könnte es zu einer höheren Nachfrage kommen, argumentierte der Verantwortliche weiter. Hausärzte bemängelten anschließend, dass durch den erhöhten Aufwand ihre Patienten eventuell länger auf einen Termin warten müssten. Der USR-Abgeordnete und Arzt Adrian Wiener warf Rafila vor, der Glaubwürdigkeit des Systems geschadet zu haben. Kritik kam selbst vom Koalitionspartner: PNL-Sprecher Ionuț Stroe sagte, dass Antworten auf viele Fragen der Phantasie überlassen wurden.
Rafila erläuterte später bei Romania TV, seine Aufforderung an die Bürger sei lediglich eine Antwort auf die Frage eines Journalisten zum Stand der Versorgung mit Kaliumjodidpillen gewesen. Präventiv zu handeln sei besser, fügte er hinzu.