Bukarest (ADZ) ‒ Staatspräsident Klaus Johannis hat seinem serbischen Amtskollegen Aleksandar Vucic Rumäniens Bereitschaft zugesichert, sich auf Wunsch in die Bemühungen zur Lösung des Kosovo-Streits einzuschalten. Dessen Klärung sei ein Schritt auf dem europäischen Weg für den ganzen Westbalkan, so Johannis gegenüber Vucic, der sich am Donnerstag auf einem Staatsbesuch in Rumänien aufhielt. Eine Lösung müsse allen Beteiligten entgegenkommen; allerdings sei für ihn kein Ansatz denkbar, der Serbien nicht zufriedenstelle. „Ich habe meine Bereitschaft und meinen Willen erklärt, mich am Gespräch zu beteiligen”, unterstrich Johannis.
In der Causa Sebastian Ghiță verwies Vucic auf die Zuständigkeit der serbischen Justiz ‒ er als Präsident könne keinen Einfluss nehmen. Nach seiner Kenntnis werde Rumäniens Auslieferungsantrag derzeit von Serbiens Behörden bearbeitet. Ghiță, wegen Korruptionsdelikten angeklagter Medienunternehmer und ehemaliger PSD-Abgeordneter, war im Dezember 2016 untergetaucht und im April 2017 in Belgrad ausfindig gemacht worden. Nach Zahlung einer Kaution von 200.000 Euro darf er sich nur in der serbischen Hauptstadt frei bewegen.