Johannis: Verwaltungsautonomie ja, ethnische Kriterien nein

Zum Wortgefecht der rumänischen und ungarischen Diplomaten

Hermannstadt (ADZ) - Beide Seiten haben überreagiert, war der Kommentar des DFDR-Vorsitzenden Klaus Johannis zu dem neuerlichen rumänisch-ungarischen Wortgefecht um die kulturelle Autonomie und das Hissen der Fahne des Szeklergebietes, nachdem er von Journalisten dazu befragt worden war.

Nach Ansicht von Johannis handelt es sich um einen künstlich aufgebauschten Skandal, der beiden Seiten schadet. Sowohl die rumänischen als auch die ungarischen Diplomaten täten gut daran, sich zu beruhigen. Die Diplomaten hätten es beim Austausch eines Wortwechsels auf diplomatischer Ebene belassen sollen, denn dergleichen Angelegenheiten werden nie durch hitzige Erklärungen gelöst, so der Vorsitzende des Deutschen Forums.

Gefragt, ob die rumäniendeutsche Gemeinschaft unter dem Skandal zu leiden hätte, sagte Johannis, die deutsche Minderheit sei nicht betroffen, zu leiden haben aber die Beziehungen zwischen den Nachbarstaaten Rumänien und Ungarn. Persönlich – und das ist auch die Haltung des DFDR – halte er nichts von einer Autonomie nach ethnischen Kriterien.

Das Deutsche Forum setzt sich für Autonomie in der Verwaltung ein, und auch im Kulturbereich ist sie willkommen, wenn ihr aber ethnische Kriterien zugrunde liegen, können die Dinge abdriften, wie das vor wenigen Jahren im ehemaligen Jugoslawien geschah, und dergleichen möchte er nicht in unserem Land erleben.