Johannis vom Wahlergebnis der PNL nicht erbaut

Gorghiu will in Bukarester Parteiorganisation aufräumen

Bukarest (ADZ) - Staatschef Klaus Johannis hat sich am Rande seines Staatsbesuchs in Luxemburg wenig erbaut über das von der PNL eingefahrene Wahlergebnis gezeigt: Es sei vielleicht gut, dass er so kurz nach der Kommunalwahl außerhalb des Landes weile – bis zu seiner Rückkehr würden sich die Gemüter beruhigt haben, Wahlergebnisse ließen sich dann gefasster analysieren, sagte Johannis am Dienstag den mitgereisten rumänischen Reportern. Das Staatsoberhaupt rügte zudem ausdrücklich die Aufstellung sowie Wahlbestätigung strafverfolgter oder gar verurteilter Kandidaten. Derweil gleicht die PNL einem Pulverfass, die kritischen Stimmen gegenüber der Parteileitung mehren sich.

PNL-Chefin Alina Gorghiu wurde am Dienstagabend von ihren Kollegen erstmals offen der Lüge bezichtigt, nachdem sie in einem TV-Gespräch behauptet hatte, alle hauptstädtischen Filialchefs hätten bereits die Konsequenzen aus dem Wahldebakel gezogen bzw. seien zurückgetreten. Letztere dementierten prompt: Niemand sei zurückgetreten, ein Treffen mit der Parteispitze habe es noch gar nicht gegeben. Am drastischsten formulierte es der Chef des 4. Bukarester Bezirks, Marius Rogin: „Frau Gorghiu lügt. Und sollte die Parteileitung etwas am Wahlergebnis auszusetzen haben, so erinnere ich sie daran, dass sie es war, die uns den angetretenen Bezirkskandidaten Răzvan Sava aufgezwungen hat.“