Bukarest (ADZ) – Regierungschef Florin Cîțu (PNL) hat sich am Wochenende abermals zum Thema seiner „Jugendsünde“ geäußert, da der Skandal um seine 48-stündige, wegen Trunkenheit am Steuer erfolgte Inhaftierung in den USA vor mehr als 20 Jahren die Berichterstattung der Medien weiterhin beherrscht.
Auf einer Pressekonferenz stellte der Premierminister klar, einen Rücktritt deswegen „keinen Augenblick“ in Betracht gezogen zu haben – zum einen, weil es „Reformen durchzuziehen“ gebe, zum anderen, weil sich der Vorfall, den er zutiefst bedauere, immerhin von „knapp 21 Jahren“ ereignet habe und in keinerlei Bezug „zu dem, was wir heute tun“, stehe. Cîțu hob erneut hervor, den Vorfall gegenüber dem Staatsoberhaupt bis dato nie erwähnt zu haben, dafür habe, seines Wissens, ein „Parteikollege vor einigen Monaten“ Parteichef Ludovic Orban einschlägige Dokumente gezeigt. Cîțu erläuterte, am betreffenden Abend nach der Geburtstagsfeier eines Kollegen im US-Bundesstaat Iowa unterwegs bzw. auf dem Weg nach Hause gewesen zu sein, und versicherte, sich seither nie wieder in angetrunkenem Zustand hinters Steuer gesetzt zu haben.
Noch-PNL-Chef Orban reagierte nach diesem Statement seines Herausforderers im Wahlrennen um den Parteivorsitz prompt und forderte Cîțu auf, sich „bei den rumänischen Bürgern dafür zu entschuldigen, nicht den Mut und die Aufrichtigkeit besessen“ zu haben, sie von Anfang an über diesen Vorfall zu unterrichten.
Seinerseits bestand PSD-Chef Marcel Ciolacu abermals auf dem umgehenden Rücktritt des Premierministers. Darüber hinaus habe sich auch das Staatsoberhaupt bei den Bürgern zu entschuldigen, da er einen „straffälligen Chaotiker“ mit der Regierungsbildung beauftragt habe, so Ciolacu in einem Facebook-Posting.