Bukarest (ADZ) - Parteichef Liviu Dragnea hat am Mittwoch den PSD-Abgeordneten Cătălin Rădulescu ins Gebet genommen, nachdem letzterer bekanntlich in einem Interview den Einsatz von Wasserwerfern gegen die regierungskritischen Protestler gefordert und diesen obendrein mit seiner noch aus Zeiten der blutigen Wende von 1989 stammenden Kalaschnikow gedroht hatte. Die PSD lehne ein solches Verhalten kategorisch ab, stellte Dragnea klar und hob hervor, dass Rădulescu „eine Menge“ riskiere – was genau, sagte der PSD-Chef nicht. Rădulescu selbst ruderte erheblich zurück: In Wahrheit gebe es seine Kalaschnikow gar nicht, er habe sie bloß erfunden, um die Journalisten zu veräppeln, so der Abgeordnete.
Nach der Staatsanwaltschaft Argeş, die infolge mehrerer gegen Rădulescu erstatteten Anzeigen ermittelt, und der lokalen Polizei, die dessen Waffensammlung unter die Lupe nimmt, teilte am Mittwoch nun auch die Generalstaatsanwaltschaft mit, in der Causa Ermittlungen eingeleitet zu haben – und zwar wegen Störung der öffentlichen Ordnung. Oppositionspolitiker forderten indes Rădulescus umgehenden Abgang aus dem Parlament, allerdings bezweifle man, dass er „genügend Ehrgefühl besitzt, um sein Mandat niederzulegen“, so USR-Chef Nicuşor Dan. PNL-Interimschefin Raluca Turcan bezeichnete Rădulescu als „seines Amtes unwürdig“ und als „Gefahr für die Sicherheit der Bürger“.