Kein Stipendium für rurale pendelnde Lyzeumsschüler

Ombudsfrau: Bildungskluft Stadt – Land vertieft

Symbolfoto: pexels.com

Bukarest (ADZ) – Ombudsfrau Renate Weber läuft Sturm gegen die stillschweigende Abschaffung der Stipendien für Schüler auf dem Land, die ein Lyzeum an einem anderen Ort als dem Wohnort besuchen. Die am 7. September per Ministerverordnung Nr. 5379 im Bildungsministerium getroffene Entscheidung sei nicht nur ungerecht, es wurde auch versäumt, sie plichtgemäß öffentlich anzukündigen. 

Der Wegfall des monatlichen Stipendiums von 200 Lei unabhängig vom Einkommen der Familie benachteiligt ländliche Schüler vor städtischen und vertieft die Bildungskluft zwischen Stadt und Land, zumal auf dem Land meist gar keine Möglichkeit existiert, am Wohnort ein Lyzeum zu besuchen. Dies stünde im eklatanten Widerspruch zu den Zielen des Projekts „Gebildetes Rumänien“, moniert Weber. 

Bereits letzte Woche hatte die Plattform Edupedu.ro die Verordnung kritisiert, die außerdem das leistungsbezogene Stipendium für Fünftklässler streicht. In der Rhetorik der Leitung des Ministerium sei immer nur von einer Erhöhung des Stipendienfonds und noch mehr Stipendiaten die Rede gewesen, heißt es dort. Das Ministerium habe die Streichung der Stipendien mit Geldmangel motiviert.