Pitești/Bukarest (ADZ) - PSD-Chef Marcel Ciolacu scheint wegen der verhaltenen Reaktion des liberalen Juniorpartners auf sein Angebot bezüglich eines Wahlbündnisses für 2024 stinksauer zu sein: Er habe die Reaktion der liberalen Kollegen zur Kenntnis genommen, weswegen nunmehr „glasklar“ sei, dass man „separat“ in die Wahlen ziehen werde, sagte Ciolacu am Wochenende am Rande eines Arbeitsbesuchs in Pitești. Es sei immerhin gut, dass die Liberalen ihren Standpunkt frühzeitig klar gemacht hätten, er werde die Kollegen daher in dieser Angelegenheit „nicht weiter bemühen“, fügte der Regierungschef in spe hinzu.
Ciolacu hatte der PNL erst letzte Tage eine Kandidatur im Doppelpack mit Parteichef Nicolae Ciucă für die wichtigsten Ämter im Staat vorgeschlagen – im Fall einer zwischen PSD und PNL eingegangenen Wahlallianz würde er selbst im Präsidentenrennen antreten, während Ciucă nach dem absehbaren Wahlsieg des Bündnisses bei der Allgemeinwahl das Amt des Regierungschefs übernehmen könnte; zudem wäre der Fortbestand der aktuellen Parlamentsmehrheit gesichert, hatte Ciolacu eröffnet.
PNL-Chef Ciucă reagierte daraufhin äußerst reserviert: Das Thema eines Wahlbündnisses sei in seiner Partei bis dato überhaupt nicht angesprochen worden, eine derartige Allianz wäre nur nach ausdrücklicher „Zustimmung sämtlicher PNL-Verbände im Land“ denkbar. Seinerseits stellte der einflussreiche PNL-Vize Dan Motreanu klar, dass seine Partei auf jeden Fall einen eigenen Kandidaten für das Präsidentenrennen aufstellen müsse. Ein weiterer PNL-Vize, Iulian Dumitrescu, hob gegenüber den Medien hervor, dass der Trend in der Partei eindeutig in Richtung „eigener Präsidentenanwärter“ gehe, wobei dieser kein anderer als der PNL-Chef selbst zu sein habe.