Bukarest (ADZ) – Die Ukraine soll nach Angaben von Infrastrukturminister Yuriy Waskow bereits im August 2022 Informationen über die am Bystroje-Kanal geplanten Ausbaggerungen geschickt und keine Einwände erhalten haben. In einem Reuters-Interview sagte Waskow, dass die Ukraine durch die Kanalvertiefung keine internationale Abkommen verletzt habe und bereit sei, Rumänien die Arbeiten zu zeigen. Der Wasserweg, der schon in den 1990er Jahren eine Tiefe von 6,5 Meter hatte, wurde vernachlässigt und die Sedimentablagerungen mussten nun abgetragen werden, um mehr Lebensmittelexporte von den kriegsbedingt nicht nutzbaren Schwarzmeerhäfen in Richtung Donau umzuleiten, so Reuters.
Präsident Klaus Johannis bemängelte indes die Reaktion mancher rumänischer Politiker: Sie hätten sich echauffiert, ohne zu überprüfen, was vor Ort passiert und haben wohl eine Gelegenheit erkannt, sich besser in der Öffentlichkeit zu profilieren. Es sei jedoch nicht gut, die Ukraine auf der Grundlage unklarer Daten anzugreifen, merkte Johannis an. Man müsse abwarten, bis sich Experten treffen und diskutieren – das sei der richtige, ergebnisorientierte Ansatz.