Bukarest (ADZ) - Nachdem sie am Vortag von ihren Parteileitungen Mandate in puncto Verhandlungen über die Regierungsbildung erhalten haben, sind Noch-Regierungschef Nicolae Ciucă (PNL) und der künftige Premierminister Marcel Ciolacu (PSD) am Mittwoch zu einer ersten formalen Verhandlungsrunde zusammengetroffen. Unter anderem müssen die beiden Parteichefs noch diese Tage entscheiden, ob sie auf Koalitionsebene mit oder ohne den Ungarnverband (UDMR) weitermachen wollen.
Vor allem die Liberalen hatten in den letzten Tagen unter Verweis auf die Parlamentsarithmetik wiederholt darauf verwiesen, dass der UDMR in der Regierung de facto überrepräsentiert ist – im Parlament stelle der UDMR gerade mal 5 Prozent, in der Regierung belaufe sich sein Anteil dank seiner insgesamt drei Portefeuilles indes auf stolze 20 Prozent, so der Tenor in der PNL. Wie die Medien unter Berufung auf Insiderangaben berichteten, soll mittlerweile auch PSD-Chef Ciolacu auf der jüngsten Sitzung der erweiterten Parteiführung hervorgehoben haben, dass die Koalition „rein rechnerisch“ auch ohne den UDMR auskomme.
Angesichts dieser Entwicklungen gibt sich letzterer inzwischen deutlich kleinlauter: Nachdem er letzte Woche noch mit einem umgehenden Austritt des UDMR aus der Koalition gedroht hatte, sollte seine Partei beim Postenschacher Portefeuilles einbüßen, sagte Fraktionschef Csoma Botond nun am Mittwoch, der UDMR wolle die Koalition „nicht verlassen“, und forderte „gesetzte, punktuelle Verhandlungen“. Man könne selbstverständlich eine schlankere Exekutive und entsprechende Zusammenlegung von Ministerien überlegen, doch dürfe es nicht sein, dass dafür „einzig das Sportressort“ ins Auge gefasst werde – visiert hätten weit mehr Ministerien zu sein, so der UDMR-Fraktionschef.