Bukarest (ADZ) - Auf ihrer ersten Koalitionssitzung nach der Europa- sowie Kommunalwahl haben PSD- und PNL-Spitzen am Dienstag ihre Strategie für die kommenden Wahlen – nämlich die auf September vorgezogene Präsidentenwahl sowie die im Dezember anstehende Allgemeinwahl – in Angriff genommen. Die Koalitionspartner müssen vor allem entscheiden, ob sie diese separat oder gemeinsam, als Wahlbündnis, angehen wollen. Heikel wird insbesondere die Entscheidung in puncto Präsidentenrennen, da sowohl Regierungs- und PSD-Chef Marcel Ciolacu als auch PNL-Chef Nicolae Ciucă unter erheblichem Druck ihrer Parteien stehen, auf separate Listen und Kandidaten, einschließlich Präsidialanwärter, zu setzen. Sollten im Präsidentenrennen tatsächlich beide Parteichefs als Wettstreiter antreten, ist fraglich, ob die Koalition einen derartigen Wahlkampf überleben kann.
Zwar hatte PSD-Chef Ciolacu angesichts der am Sonntag eingefahrenen guten Wahlergebnisse zunächst betont, dass letztere PSD und PNL zu einem „politischen Bündnis berechtigen“, was einen gemeinsamen Spitzenkandidaten bei der Präsidentenwahl sowie gemeinsame Wahllisten bei der Parlamentswahl voraussetzen würde. Doch scheint die PSD nicht gewillt, Liberalenchef Nicolae Ciucă, dessen Vorwahlkampf bereits seit Wochen auf Hochtouren läuft, als gemeinsamen Spitzenkandidaten zu akzeptieren: So stellte PSD-Vize Sorin Grindeanu am Dienstag klar, dass seine Partei „garantiert einen eigenen Kandidaten ins Präsidentenrennen schicken“ werde, zumal sie „soeben Wahlen gewonnen“ habe. Seinerseits kündigte PSD-Generalsekretär Paul Stănescu an, dass voraussichtlich schon kommende Woche ein außerordentlicher Parteitag der PSD steigen wird, um den Kandidaten der Partei bei der diesjährigen Präsidentenwahl zu küren.