Bukarest (ADZ) – Die Parlamentsmehrheit schickt sich an, einige von den Koalitionsparteien vorgenommene Ernennungen umgehend abzusegnen: So soll der bisherige Staatssekretär Adrian Țuțuianu auf Vorschlag der PSD neuer Chef der Ständigen Wahlbehörde AEP werden – der 60-Jährige lässt dafür sogar seine PSD-Mitgliedschaft ruhen, da das Amt laut geltendem Rechtsrahmen von keinem Parteimitglied ausgeübt werden kann. Țuțuianu soll Nachfolger des vom Parlament Ende Februar abberufenen Toni Greblă (gleichfalls Ex-PSD) werden.
Die PNL, auf die die Nominierung des Intendanten des öffentlich-rechtlichen Fernsehens TVR entfällt, will derweil die frühere Journalistin, Regierungssprecherin, Präsidialrätin und Parlamentarierin Adriana Săftoiu in das Amt hieven – womit der bisherige TVR-Intendant Dan Turturică das Nachsehen hätte. Die PNL nominierte zudem Vlad Nistor und Radu Carp zu Mitgliedern der Verwaltungsräte des öffentlich-rechtlichen Fernsehens bzw. Hörfunks.
Ihrerseits ist die mitregierende Reformpartei USR im Begriff, erstmals einen Intendanten des öffentlich-rechtlichen Hörfunks zu ernennen – die Wahl der USR-Spitze für besagten Topjob fiel dabei auf den Journalisten Robert Schwartz, der der rumänischen Redaktion der Deutschen Welle (DW) viele Jahre vorstand und davor erster Schulleiter in Nachwendezeiten des Bukarester „Goethe“-Kollegs mit deutscher Unterrichtssprache gewesen war. Schwartz, ein gebürtiger Hermannstädter, war 1991 in die Bundesrepublik Deutschland ausgesiedelt. Zudem wird die USR mit Alexandra Coliban und Catrinel Trofin auch zwei Mitglieder der Verwaltungsräte des öffentlich-rechtlichen Fernsehens sowie Hörfunks stellen.
Das Parlament dürfte obige Nominierungen noch diese Tage abnicken.





