Bukarest (ADZ) – Die Kandidatin des Europäischen Parlaments für das Amt des künftigen Europäischen Chefanklägers und frühere DNA-Chefin Laura Kövesi hat am Mittwoch bei ihrer Ankunft in Bukarest nach ihrer Anhörung in Brüssel klargestellt, dass die für sie abgegebenen Stimmen der Europaabgeordneten „Rumänien insgesamt, seinem Justizsystem und seinen Bürgern“ gegolten haben. Kövesi bedankte sich für die ihr zuteil gewordene Unterstützung der Zivilgesellschaft und stellt klar, solidarisch mit ihren diese Tage zu präzedenzlosen Protestaktionen greifenden Magistraten-Kollegen zu sein.
Für lange Gesichter sorgte Kövesis erfolgreiches Bewerbungsverfahren im EU-Parlament indes bei den PSD- und ALDE-Politikern: Es sei „abstoßend“, dass der EU-Justizausschuss just „die Chefin der rumänischen Henker“ zur neuen Europäischen Chefanklägerin auserkoren habe, eine Person, die „viele Schicksale zerstört“ habe, wetterte PSD-Generalsekretär Codrin Ștefănescu. ALDE-Chef Călin Popescu Tăriceanu rügte seinerseits die „durch und durch politische Abstimmung“, wo doch Brüssel Bukarest ständig ans Herz lege, „die Justiz fern von allem politischen Einfluss zu halten“.